Verhütung

imgsampleEs existieren viele Möglichkeiten zur Verhütung. Der für Sie passende Empfängnisschutz ist Inhalt eines Beratungsgesprächs. Unten aufgeführt finden Sie Informationen zur Sicherheit der verschiedenen Verhütungsmethoden und wir stellen Ihnen die wichtigsten Möglichkeiten zur Verhütung und zur Notfall-Verhütung vor. Für einen Beratungstermin erreichen Sie uns direkt über unser Kontaktformular oder telefonisch.

Sicherheitsstufen der Verhütungsmethoden

Die Zuverlässigkeit einer Methode wird mit dem sogenannten Pearl-Index angegeben. Die Sicherheit der angewendeten Methode ist hoch, wenn der Pearl-Index tief ist.

Die höchste Sicherheit und Zuverlässigkeit bieten:
• Pille
• hormonabgebende Spirale (Mirena© oder Jaydess©)
• Nuva Ring©
• Implanon
• die Unterbindung
• 3-Monatsspritze

Eine hohe Zuverlässigkeit bieten:
• Spirale
• Minipille

Eine mittlere Zuverlässigkeit bieten:
• Kondom (jedoch zusätzlicher Schutz vor sexuell übertragbaren Krankeiten)
• Scheidendiaphragma
• spermizide Creme/Gel
• Temperaturmethode
• Schaum-Ovula

Verhütungsmethoden

Pille

Die Pille zur Verhütung steht seit ca. 40 Jahren zur Verfügung. Die Anwendung bietet die höchste Sicherheit zur Verhütung und es ist die am häufigsten verwendete Verhütungsmethode. Die Präparate enthalten die Hormone Oestrogen und das Gelbkörperhormon (Gestagen). Durch die Pille wird der Eisprung verhindert, der Schleim im Gebärmutterhals verändert und die Gebärmutterschleimhaut weniger aufgebaut.

Die Anwendung ist einfach und die Verträglichkeit gut. Die Pillen-Einnahme darf jedoch nicht allen Frauen empfohlen werden. Starke Raucherinnen oder Frauen mit einer veränderten Blutgerinnung darf die Pille nicht bedenkenlos verordnet werden.

Bei einer Pilleneinnahme können auch Nebenwirkungen auftreten. Diese können sehr unterschiedlich sein und das folgende Spektrum umfassen: Akne, Behaarungszunahme, Beinkrämpfe, Haarausdünnung, Gewichtszunahme durch Appetitsteigerung, Müdigkeit, Depressionen, Libido-Verminderung, Brustschmerzen, Übelkeit, Gewichtszunahme durch Flüssigkeitseinlagerung, Kopfschmerzen.

Es werden sogenannte Ein-Phasenpräparate (Monophasische Präparate) von den mehrphasischen Präparaten unterschieden. Die Zusammensetzungen der Hormone sind jeweils unterschiedlich und es kann dadurch eine für die Patientin individuell optimierte Pille gefunden werden. Die für jedes Präparat festgelegte Einnahmeanordnung muss eingehalten werden, damit ein sicherer Verhütungsschutz erreicht wird.

Nuva Ring©

Der bewegliche Kunststoffring wird in die Scheide eingeführt und gibt Hormone an die Schleimhaut ab. Die Wirkung und Sicherheit ist gleich wie bei der Pille. Für jeden Zyklus wird ein Ring verwendet der jeweils drei Wochen in der Scheide belassen wird. Die Nebenwirkungen können ähnlich sein wie bei der Pille.

Spiralen

Eine Kupferspirale bietet eine hohe Verhütungssicherheit und muss erst nach fünf Jahren wieder gewechselt werden.Die Einlage einer Spirale erfolgt durch die Frauenärztin oder den Frauenarzt während den ersten Tagen einer Menstruationsblutung, nachdem vorgängig ein Krebsabstrich und ein Bakterienabstrich abgenommen wurde.

Die Hormonspirale (Mirena©oder Jaydess©) setzt das Gelbkörperhormons Levonorgestrel in der Gebärmutter frei. Durch die geringe Hormonmenge wird eine sehr sichere Verhütung erzielt. Die Blutungen werden nach einer Übergangszeit von zwei bis sechs Monaten meistens leichter, kürzer und weniger schmerzhaft. Bei ca. 20% der Frauen kann die Periode auch ganz ausbleiben.

Unterbindung

Eine endgültige Lösung fürdie Verhütung kann durch eine Unterbindung bei abgeschlossener Familienplanung in Betracht gezogen werden. Für die Sterilisation werden beide Eileiter in Narkose verschlossen oder durchtrennt. Der Eingriff kann über eine Bauchspiegelung minimal-invasiv vorgenommen werden. Die erzielte Sicherheit ist sehr hoch.

Implanon

Das Implanon©ist ein Kunststoffstäbchen, das Gelbkörperhormon freisetzt. Es wird unter lokaler Betäubung unter die Haut am Oberarmeingesetzt und kann für drei Jahre belassen werden.Die Wirkung ist ähnlich wie die einerPille: derEisprung wird verhindert und es führt zu einer Veränderung des Muttermundschleims.Ein Nachteil kann das Auftreten von Blutungsstörungen (Schmierblutungen oder Ausbleiben der Periodenblutung) vor allem zu Beginn der Anwendung sein. Die Verhütungsmethode wird als sehr sicher eingestuft.

Notfall-Verhütung

Die bekannteste Methode ist die „Pille danach“ – sie wird am Morgen nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen. Sie ist ein hormonelles Verhütungsmittel, um den Eisprung zu hemme, respektive zu verzögern und soll nur in Ausnahmefällen nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr zur Zeit des Eisprungs eingesetzt werden. Die Einnahme soll bis spätestens 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr erfolgen, wobei der Schutz umso höher ist, desto früher die Einnahme erfolgt.

Die Anwendung kann kurzfristig zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Unterbauchschmerzen, Kopfschmerzen und Müdigkeit führen. Die „Pille danach“ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Frauen unter 16 Jahren müssen vorgängig zu einemärztlichen Beratungsgespräch.

Eine weitere sichere Methode ist die Einlage einer Spirale. Dies kann bis 120 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr erfolgen. Damit wird verhindert, dass sich eine befruchtete Eizelle einnisten kann.

Unerwünschte Schwangerschaft

Schwangerschaften können in Lebenssituationen auftreten, in denen sich die betroffene Frau überfordert fühlt. In der Schweiz gelten in solchen Situationen folgende Regelungen:

Seit dem 1. Oktober 2002 ist ein strafloser Schwangerschaftsabbruch bis zur 12. Schwangerschafts-Woche unter gewissen Bedingungen möglich. Es muss eine schriftliche Einverständniserklärung nach einem ausführlichen Beratungsgespräch durch den Frauenarzt vorliegen. Ein Abbruch einer Schwangerschaft älter als 12 Wochen darf nur in ganz speziellen Situationen durchgeführt werden.

Wenn ein Schwangerschaftsabbruch gewünscht wird, sollte dieser immer so früh wie möglich, aber immer vor der vollendeten 12. Schwangerschaftswoche, durchgeführt werden. Der Eingriff wird in Narkose ambulant vorgenommen.Ein medikamentöserAbbruch ist bis spätestens am 49. Schwangerschaftstag möglich. Damit kann meist eine Operation vermieden werden.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch unter Beratungsstelle für Familienplanung, Schwangerschaft und Sexualität.

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